In wenigen Monaten begeht die Stadt Lübben (Spreewald)/Lubin (Błota) ihr 875-jähriges Jubiläum. Der Landkreis Dahme-Spreewald würdigt dieses Ereignis mit der Herausgabe einer Publikation über die Erforschung der Geschichte seiner Kreisstadt.
Beginnend mit den ersten archäologischen Funden soll die Stadtgeschichte bis in die Gegenwart umfänglich aufgearbeitet werden. Ziel ist es, ein Werk auf populärwissenschaftlicher Basis vorzulegen – fast 180 Jahre nach dem Erscheinen der ersten Lübbener Chronik. Für das Projekt soll eine Vielzahl von Akten und Fotografien erstmals öffentlich gemacht werden. Fragen der Verwaltungsgeschichte werden ebenso eine Rolle spielen wie die wirtschaftliche, kulturelle und soziale Entwicklung.
Daneben wird auch immer wieder das Verhältnis der Stadt zum Kreis betrachtet. So sorgten sich beispielsweise die Stadtväter mit dem Amtsantritt des Landrates Karl Gottlieb von Houwald im Jahr 1845, dass das Landratsamt in das „weit entfernte“ und damals noch nicht zu Lübben gehörende Gut Neuhaus ziehen könnte. Kreisarchivar Thomas Mietk betont, dass neben den vielen herausragenden und ungewöhnlichen Ereignissen auch die Jahre der NS-Zeit und der DDR Beachtung finden werden. Darüber hinaus werden sich zwei Kapitel dem Gesundheitswesen und der Stadtentwicklung nach 1990 widmen. Einen besonderen Stellenwert wird dem Wirken Paul Gerhardts, dessen Todesjahr sich 2026 ebenfalls zum 350 Mal jährt, eingeräumt.
Gemeinsam mit der unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten stehenden Brandenburgischen Historischen Kommission e.V. ist es gelungen, sieben Brandenburger HistorikerInnen für das Projekt zu gewinnen. Landrat Sven Herzberger begrüßt das Publikationsvorhaben: „Der Landkreis unterstützt die Erforschung und Vermittlung der Kreisgeschichte bereits seit vielen Jahren. Ich freue mich, dass mit zwei Mitarbeitern aus dem Kreisarchiv und der Unteren Denkmalschutzbehörde das Vorhaben aus dem Landratsamt inhaltlich und konzeptionell unterstützt wird.“
Erscheinen soll das rund 500 Seiten starke Buch „Lübben – vom politischen Mittelpunkt der Niederlausitz zur Kreisstadt im Spreewald“ im Frühjahr 2025. Es wird vom Landkreis Dahme-Spreewald und der Stadt Lübben (Spreewald) finanziell unterstützt. (pm, LDS)