Am 09. November um 15:00 Uhr stellt der Förderverein des Stadt- und Regionalmuseums Lübben e. V. die aktualisierte und erweiterte Neuauflage der Publikation „Das jüdische Lübben“ vor. Anschließend wird es um 18:00 Uhr in der Paul-Gerhardt-Kirche eine Andacht sowie ein Gedenken am Ort der niedergebrannten Synagoge geben. Die Stolpersteine werden vor der Andacht geputzt.
Am 09. November stellt der Förderverein des Stadt- und Regionalmuseums Lübben e. V. die aktualisierte und erweiterte Neuauflage der Publikation „Das jüdische Lübben“ vor. Die Auflage von 2009 – herausgegeben vom Lübbener Forum gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit – wird ergänzt durch neue Beiträge. Sie widmen sich der Lübbener Synagogengemeinde und Objekten des Museums mit Bezug zu den jüdischen Einwohnern, andere Beiträge wurden aktualisiert.
Gäste können auch die laufende Sonderausstellung „Wer ein Leben rettet … Lebensgeschichten von Kindern des ‚Verlorenen Transports‘“ besuchen. Die Wanderausstellung veranschaulicht die Biografien von acht jüdischen Kindern und Jugendlichen, die im April 1945 mit dem „Verlorenen Transport“ aus dem Konzentrationslager Bergen-Belsen deportiert und bei dem Bergarbeiterdorf Tröbitz in der Lausitz von sowjetischen Soldaten befreit wurden. Im Fokus stehen die Lebensgeschichten der jüdischen Child Survivors.
STOLPERSTEINE, ANDACHT & GEDENKEN
Am 09. November werden in Lübben die Stolpersteine geputzt. Die zehn Stolpersteine in Lübben erinnern an die von den Nazis ermordeten Jüdinnen und Juden: Sophie Charlotte Astrich (1893-1941), Albert Bock (1870-1943), Julius Burchadi (1877-1941), Minna Burchadi (1878-1941), Werner Dielmann (1921-1940), Erwin F. (1928-1940), Bruno Klingbeil (1920-1940), Julius Moses (1883-1944), Frieda Moses (1893-1943) und Johanna Wolff (1859-1942).
Um 18:00 Uhr wird es in der Paul-Gerhardt-Kirche eine Andacht geben, danach gedenken die Teilnehmenden den jüdischen Mitmenschen am Ort der niedergebrannten Synagoge. Die Stolpersteine werden vor dieser Andacht geputzt. Auch die Stadt Lübben beteiligt sich an der Aktion.
HINTERGRUND
Am 09. November 1938 verübten SA-Truppen und Angehörige der SS gewalttätige Übergriffe auf die jüdische Bevölkerung und brannten Synagogen nieder, beispielsweise die Lübbener Synagoge. Die Reichspogromnacht war der Beginn der systematischen Verfolgung und Vernichtung des europäischen Judentums und Anfang des Holocaust. Die Polizei griff nicht ein und nur sehr wenige Menschen trauten sich zu helfen. In dieser Nacht starben in Deutschland mehr als tausend Juden. 30.000 Menschen wurden verhaftet und verschleppt.
VERANSTALTUNGEN AM 09.11.24
- ganztägig | Museum Schloss Lübben | Wanderausstellung „Wer ein Leben rettet … Lebensgeschichten von Kindern des ‚Verlorenen Transports‘“
- 15:00 Uhr | Museum Schloss Lübben, Wappensaal | Buchvorstellung „Das jüdische Lübben“ | Eintritt frei
- 17:00 | Treff: Schloss Lübben, Wappensaal | Stolpersteine putzen
- 18:00 Uhr | Paul-Gerhardt-Kirche | Andacht
- anschl. | ehem. Synagoge | Gedenken