Am 25. April fand die Granitfigur der „Spreewaldfrau“ ihr dauerhaftes Zuhause auf dem Lübbener Bahnhofsvorplatz und begrüßt fortan Bürger*innen und Gäste der Stadt. Stadt und Initiatoren bekräftigen so ihr Bekenntnis zum angestammten sorbischen/wendischen Siedlungsgebiet.
Lübben (Spreewald)/Lubin (Błota) befindet sich inmitten des Biosphärenreservat Spreewald. In dieser sehr traditionsreichen ländlichen Region leben die Niedersorben/Wenden – eine autochthone Minderheit in Deutschland. Mit dem offiziellen Beitritt zum angestammten sorbischen/wendischen Siedlungsgebiet im Jahr 2016 hat sich die Stadt aufgemacht, sich des Erbes der Sorben/Wenden aktiv anzunehmen. Die Förderung von Sprache, Brauchtum und Kultur der steht dabei im Mittelpunkt.
Mit der Aufstellung der Granitfigur einer „Spreewaldfrau“ am 25. April auf dem Bahnhofsvorplatz der Stadt Lübben (Spreewald)/Lubin (Błota) ist die kulturelle Identität nun bereits an einem wichtigen Knotenpunkt der Stadt für Bürgerschaft und Gäste sichtbar.
HINTERGRUND
Hergestellt wurde die Figur vom Lübbener Steinmetzbetrieb Weber. Familie Weber hat sich 2021 mit dem Freundeskreis für Lübben e. V. in Verbindung gesetzt, ob es in der Stadt einen geeigneten Standort und mögliche Unterstützende gäbe. Anfang 2022 führte der Freundeskreis mehrere Gespräche mit der Verwaltung, mit dem Vorschlag, die Figur z. B. am neuen Bahnhofsvorplatz zu positionieren – als Begrüßung für die Gäste der Stadt. Aber auch andere Flächen standen zur Diskussion. Im Juli 2023 wurden die Gespräche mit Bürgermeister Jens Richter neu aufgenommen, mit dem Ergebnis, dass Lübbens Bürgerschaft entscheiden darf, ob und wo die Spreewaldfrau ihren Platz in der Stadt bekommt.
Dafür wurde die Figur im Dezember 2023 vor dem Eingang des Rathauses aufgestellt. Die Ergebnisse der Abstimmung wiesen den Bahnhofsvorplatz als Sieger der Standortwahl aus. Am 30. April fand die Spreewaldfrau dort ihr dauerhaftes Zuhause und begrüßt Bürger*innen und Gäste der Stadt. Zu übersehen ist sie nicht. Die Figur besteht vollständig aus Granit und misst inklusive des Sockels eine Gesamthöhe von 2,40 m.
IDENTITÄT
Und noch etwas war anfangs nicht ganz klar: Wer war die Vorlage für die Spreewaldfrau? Die Figur ist von zwei Menschen inspiriert: Die Tracht der Statue ist angelehnt an ein Foto der Wendin Marga Morgenstern. Sie trägt auf dem Bild die Straupitzer Kirchtracht. Das Gesicht wurde von einem alten Schwarz-Weiß-Foto nachgebildet. Die Frau auf dem Bild war der Stadt zunächst unbekannt. Ein Aufruf hat geholfen: Mitte Januar 2024 meldete sich Karola Ziemainz. Sie zeigte bei einem Gespräch das Originalfoto ihrer Großmutter und berichtete zusammen mit Mutter Erika Fiedler über das Leben von Emilia Frieda Völkner.
Mehr Informationen zur Figur, zum Leben von Emilia Frieda Völkner geb. Winkler und Marga Morgenstern ist auf der Internetseite luebben.de nachzulesen – natürlich zweisprachig.
DANKBAR
Ein Dank gilt den Initiatoren um den Freundeskreis für Lübben e. V. und Steinmetzbetrieb Weber sowie den Sponsoren. Zu den Hauptsponsoren zählen die Stiftung Dahme-Spreewald der Mittelbrandenburgische Sparkasse in Potsdam, Uhlig-Isolierungen GmbH & Co.KG, der Freundeskreis für Lübben e. V.. Auch zahlreiche private Spender beteiligten sich an der Finanzierung.
GALERIE
- ©StadtLübben_B. Möbes
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