PM | 15.11.23 | ©LDS
Der 9. November gilt wohl als einer der Schicksalstage in der deutschen Geschichte: Ausrufung der Republik 1918, Novemberpogrom 1938 und der Fall der Mauer 1989. Anlässlich dieses denkwürdigen Tages eröffnete am Donnerstag, 9. November 2023 im Museum Schloss Lübben eine neue Ausstellung, die in Kooperation mit dem Kreisarchiv Dahme-Spreewald entstand: „Lübben und die Stasi“.
Sie setzt sich explizit mit einem Teil der DDR-Vergangenheit im ehemaligen Kreis Lübben auseinander. Die Resonanz von rund 150 Besuchern zeigte, dass dieses Thema auch über 30 Jahre nach dem Mauerfall nichts von seiner Brisanz und Faszination verloren hat. In seiner Begrüßungsrede ging der Lübbener Bürgermeister Jens Richter auf den symbolträchtigen Tag ein. Für ihn sei es wichtig, gerade der jüngeren Generationen diesen Teil der Geschichte nahe zu bringen, um damit Lehren für die Zukunft zu ziehen. LDS-Landrat Stephan Loge berichtete aus seiner eigenen Vergangenheit und erzählte den Anwesenden, wie er in das Visier der Staatssicherheit geraten ist.
Die inhaltliche Einführung zur Ausstellung und zum Buchprojekt übernahm Rüdiger Sielaff. Der ehemalige Leiter der Stasiunterlagenbehörde Frankfurt (Oder) und Autor des gleichnamigen Buches "Lübben und die Stasi" ging auf einzelne Kapitel des Buches ein, die sich u.a. mit der Arbeit der Kreisdienststelle, den konspirativen Wohnungen oder mit der Städtepartnerschaft Lübben-Neunkirchen beschäftigen. Nachdenklich stimmte die Anwesenden der zitierte Hinweis aus dem Arbeitsbuch des ehemaligen Kreisdienststellenleiters: Denn im Fall der Stürmung der Kreisdienststellen hätten auch Schusswaffen in Anwendung gebracht werden sollen. Es war ein Glücksfall, dass es in Lübben, wie in der gesamten DDR, bei einer friedlichen Revolution blieb. Auch darauf konnte bei der Ausstellungseröffnung noch einmal zurückgeblickt werden.
Ausstellung im Museum Schloss Lübben
Die Ausstellung "Lübben und die Stasi" ist noch bis zum 14. April 2024 im Museum Schloss Lübben (Mi-So 10-17 Uhr) zu besichtigen. Das gleichnamige Buch ist im Museumsshop für 20€ erhältlich
PM | 02.11.23
Die neue Sonderausstellung „Stasi in Lübben. Zum Wirken der Kreisdienststelle des MfS in Lübben und in der Region" wird am 09. November um 17:00 Uhr im Museum Schloss Lübben eröffnet. Die Ausstellung ist in Kooperation mit dem Landkreis Dahme-Spreewald entstanden. Gäste sind willkommen. Der Eintritt ist frei.
Vom 9. November 2023 bis zum 14. April 2024 ist im Museum Schloss Lübben die Sonderausstellung "Stasi in Lübben. Zum Wirken der Kreisdienststelle des MfS in Lübben und in der Region" zu sehen.
Die Lübbener Kreisdienststelle des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS, kurz Stasi) hatte als eine von 14 Kreisdienststellen im ehemaligen Bezirk Cottbus die Aufgabe, die geheimpolizeiliche Überwachung jeder Art von tatsächlicher oder angenommener Opposition oder auch nur abweichenden Verhaltens zu gewährleisten. Über dieses Wirken der Kreisdienststelle in Lübben von 1950 bis 1989 informiert die Sonderausstellung "Stasi in Lübben". Ergänzt wird das Thema mit Objekten aus der Abhör- und Spionagetechnik sowie Fotografien aus der Zeit. Die Sonderausstellung und das Buch zur Ausstellung entstanden in Kooperation mit dem Landkreis Dahme-Spreewald und dem Kreisarchiv.
BUCH ZUR AUSSTELLUNG
Das Buch zur Ausstellung ist ab dem 9. November erhältlich. Vorbestellungen werden bis zum 31. Oktober (16,00 € statt 20,00 €) entgegengenommen: 03546 187478 oder unter museum@luebben.de.
ERÖFFNUNG
Die Eröffnung der Sonderausstellung findet am 9. November um 17:00 Uhr im Wappensaal statt. Neben den Grußworten von Landrat Stephan Loge und Bürgermeister Jens Richter sowie der inhaltlichen Einführung von Rüdiger Sielaff (ehem. Leiter der Stasi-Unterlagenbehörde in Frankfurt/Oder) spielt Lutz Neumann von der Band "Shawue" Eigenkompositionen, die zu DDR-Zeiten verboten waren.
Wie kann ich meine Stasi-Akte einsehen?
Das Bundesarchivs - Stasi-Unterlagen-Archiv Frankfurt (Oder) bietet am 9. November zwischen 14:00 Uhr und 19:00 Uhr eine Bürgerberatung an. Für eine Antragstellung auf Einsicht in Stasi-Akten ist ein gültiges Personaldokument notwendig. Außerdem können sich Bürger*innen über Anträge zu verstorbenen oder vermissten Angehörigen und zur Entschlüsselung von Decknamen beraten lassen.
FOTO: Vorvernichtete und handzerrissene Observationsfotos aus dem Bestand der MfS-Kreisdienststelle Lübben, Sack C 774, Bundesarchiv ©Rüdiger Sielaff