STADT LAND JOB
Karriere im Grünen!
Qualifizierte Fachkräfte sind aufgrund des demografischen Wandels in Deutschland stark nachgefragt. So mangelt es besonders in ländlichen Regionen an High Potentials — gesucht werden oft Mediziner*innen, Ingenieur*innen und Betriebswirtschaftler*innen. Dabei bieten Provinzen gerade jungen Nachwuchskräften große Chancen, schnell die Karriereleiter zu erklimmen. Zudem überzeugen Standortfaktoren und Sozialstrukturen: ausreichend Kitaplätze, weniger Smog, keine exorbitanten Mietpreise, geringere Lebenshaltungskosten, vielfältige Kultur- und Sportangebote – auch in der Natur – sowie eine kurze Anbindung für die Vereinbarkeit von Familie und Arbeit.
Die Stadtverwaltung Lübben (Spreewald)/Lubin (Błota) beweist zudem, dass die Vorurteile gegenüber Arbeitgebern in der Provinz nicht zutreffen und New Work auch seinen Platz findet.
Zwischen den Metropolen Berlin und Dresden liegt die Stadt Lübben mit fast 15 000 Einwohner*innen. Bei der Stadtverwaltung arbeiten knapp 240 Beschäftigte in vier Fachbereichen. Dabei sind die Aufgaben der Stadt so vielfältig wie ihre Angestellten. Den Arbeitnehmer*innen bieten sich unterschiedlichste Einsatzmöglichkeiten in verschiedensten Berufsgruppen — egal, ob für Berufseinsteiger*innen oder Menschen, mit langjähriger Berufserfahrung. „Als Herzstück der Verwaltung ist es uns besonders wichtig, dass sich die Angestellten innerhalb der Verwaltung weiterentwickeln können. Hier stehen Qualifizierungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten zur Verfügung. Das dafür verfügbare Budget haben wir im Sinne der Kolleg*innen dauerhaft erhöht“, freut sich Anja Rasch, Fachbereichsleiterin Zentrale Dienste.
Mitarbeiter*innen können zudem die Konzepte moderner Arbeitsformen in Anspruch nehmen, damit Arbeits- und Privatleben miteinander im Einklang stehen. Mobile Arbeit, flexible Arbeitszeitmodelle und digitale Prozesse sollen die Bedürfnisse der Mitarbeiter*innen befördern und für die Ausübung der Tätigkeiten Freiheit und Teilhabe an der Gemeinschaft bieten. „Wir haben viele Kolleg*innen, die aus der umliegenden Region oder aus der Großstadt zu uns kommen. Ihre Bedürfnisse sind unser Gewinn Freiräume und Verantwortung zu übergeben. Wir wollen, dass sich unsere Kolleg*innen mit den Aufgaben identifizieren. Dafür bieten wir technische Strukturen und gestalten räumliche und zeitliche Gegebenheiten. Wir brechen starre Verwaltungsstrukturen und investieren weiter in den Ausbau der Arbeitswelt 4.0“, so Rasch.
IM INTERVIEW MIT BETEILIGUNGSMANAGER DENNY MATTHES
Denny Matthes (39) wurde in Lübben geboren, zog nach Cottbus, Bautzen, Österreich, Luckau und Madrid, spielte lange Zeit für den FC Energie Cottbus und ist seit April 2022 Beteiligungsmanager für die Stadt Lübben. Wir sprachen mit dem „Neuen“ über das Teamspiel in der Verwaltung:
Was hat Sie bewogen, Beteiligungsmanager in Lübben zu werden?
Nach exakt acht Jahren in der Biomilchwirtschaft war es für mich an der Zeit, etwas Neues kennenzulernen — mit Heimatnähe. Mir und meiner zukünftigen Frau war es wichtig, dass wir Familie und Beruf — meine Frau arbeitet in Berlin — vereinbaren können. Wir wollten nicht beide pendeln und den Lebensmittelpunkt verlagern, da wir hier verwurzelt und glücklich sind.
Der Beteiligungsmanager ist Schnittstelle zwischen Wirtschaft, Verwaltung und Politik. So gilt es, die Belange zwischen Bürgermeister respektive der Stadt und den Versorgungsunternehmen LWG und SÜW, aber auch der TKS und dem Eigenbetrieb SEL zu koordinieren. Oberste Prämisse hat hier nicht die Gewinnmaximierung, sondern die Daseinsvorsorge.
Die Stellenausrichtung, die familiäre Verwurzelung und die Möglichkeit, in meiner Heimat etwas zu bewirken, haben mich sehr gereizt. Der Job bietet die einmalige Gelegenheit, an diesen Themen zu wachsen – und das mit, für und in meiner Heimatstadt.
Karriere vs. Provinz. Welche Vor- und Nachteile sehen Sie für die Arbeit in einer Kleinstadt?
Karriere und Provinz stehen meiner Meinung nach nicht konträr zueinander. Hier in der Kleinstadt lässt sich Karriere machen. Mein Job als Beteiligungsmanager lebt vom Netzwerk. Hier habe ich Heimspiel, da ich viele Menschen kenne. So können auch auf kurzem Weg Projekte gemeinschaftlich initiiert werden – das macht meine Arbeit agil. Ich kann mir aktuell nichts Besseres vorstellen, als dort zu arbeiten, wo ich wohne. Finanzielle Abstriche vs. mehr Lebensqualität nimmt man an der Stelle gern in Kauf, sind die Lebenshaltungskosten auch geringer. In der Stadt der kurzen Wege lohnt sich das Rad umso mehr. Heutzutage ist eine optimale Work-Life-Balance ein wichtiger Aspekt bei der Arbeitssuche. Und diese kann meines Erachtens hier optimal realisierst werden.
Bedürfnisorientierte Arbeit gehört zu den Paradigmen einer modernen Arbeitswelt. Welche Wünsche haben Sie für die Ausübung Ihrer Aufgaben?
Die Pandemie hat gezeigt, dass der feste Arbeitsplatz nicht immer das Büro sein muss. Ich finde es super, dass ich bei der Stadt Lübben die Möglichkeit der mobilen Arbeit habe. Wobei ich gestehen muss, dass ich lieber im Büro arbeite – auch aufgrund der Kontakte zu den Kolleginnen und Kollegen. Als Neuling ist das essentiell, um sich zu integrieren. Ich bin im April super nett empfangen worden, wurde komplett durch das Rathaus geführt und habe schon eine Einladung zu einer internen Kahnfahrt. Von den bereits erfüllten Wünschen, bleibt abschließend nur noch ein Wunsch: Ich möchte mich zu den Themen Kommunalverwaltung oder Kommunalrecht weiterbilden, da es anders als in der freien Wirtschaft doch rechtliche Rahmenbedingungen respektive Formalismen gibt.
Welchen Ort in Lübben würden Sie Ihren (neuen) Kolleg*innen als erstes zeigen?
Ganz klar die Schlossinsel. In meiner Kindheit haben wir noch auf Brachland spielen müssen und heute bieten sich den Familien dort zahlreiche Möglichkeiten der Unterhaltung im Grünen. Für uns ist die Entwicklung sensationell. Wir sind mindestens an einem Tag am Wochenende da — mal kürzer, mal länger.