Parkplatz Burglehn
Lübben hat seit August 2018 einen neuen innerstädtischen Parkplatz mit 349 kostenfreien PKW-Stellplätzen, neun Busparkplätzen sowie künftig sechs Ladesäulen für E-Mobilität. Mit einem Knopfdruck zum Start des Wasserlaufes gaben Lübbens Bürgermeister Lars Kolan und der Ortsvorsteher des Stadtteils Steinkirchen Franz Richter den Platz zur Nutzung frei. Der 1,1 Millionen teure Bau wurde zu 80 Prozent aus Mitteln des Förderprogramms „GRW – Ausbau der wirtschaftsnahen kommunalen Infrastruktur“ gefördert.
Zahlreiche Gäste, darunter Stadtverordnete und Anwohner, waren zur Eröffnung gekommen, um das Ergebnis der ungeplant lange währenden Bauarbeiten zu betrachten. 2014 hatte die Planung für den 2. und 3. Bauabschnitt begonnen, der 1. Abschnitt wurde bereits davor gebaut. Unwägbarkeiten wie das Auffinden eines alten Hafenbeckens samt Sondermüll oder die ungewöhnliche Hitze dieses Sommers hatten dazu geführt, dass der Bau mehrere Monate in Verzug geraten war.
Umsomehr freue er sich, dass nun mit dem Parkplatz ein neuer, sehenswerter Eingangsbereich zur Schlossinsel und zur Innenstadt geschaffen wurde, sagte Lars Kolan. Motorisierte Gäste aus südwestlicher Richtung hätten nun einen kostenfreien Parkplatz, ohne durch die Innenstadt fahren zu müssen. Aufsehen hatten die Bauteile des Eingangsbereichs bereits in den vergangenen Wochen erregt und Nachfragen erzeugt, wie Architekt Markus Thelen berichtete.
Das Material aus Cortenstahl sei bewusst gewählt, erläuterte er. Es erinnere mit seinem erdigen Farbton an die Kulturlandschaft Spreewald und sei durch den fortschreitenden Prozess des Rostens besonders pflegeleicht. Die Gestaltung mit Pflugscharen, einer Bank in Schlangenform und einem Wasser-Umlauf-System erinnert an die Sage von der Entstehung des Spreewaldes. Danach zog der Teufel mit Ochsen und Pflugscharen seine Bahnen, weil ihm die Ochsen aber durchgingen, entstanden die Spreewaldfließe. Das aus den Pflugscharen entspringende Wasser ergießt sich in einem Fließ, in dem artifizierte Fischchen schwimmen. Das Fließ weist Gästen den Weg zur Schlossinsel.
Dass diese Gestaltung auch ihre Kritiker hat, hätten Bürgermeister, Architekt und Stadtverordnete bereits wahrgenommen, wie in den Gesprächen vor Ort deutlich wurde. „Von Außenstehenden werden wir jedoch oft um unseren Mut beneidet, Dinge umzusetzen, die nicht Mainstream sind“, sagte Bürgermeister Lars Kolan. „Die roten Baumtöpfe am Schloss, das Wandbild am Warmbad und jetzt der Parkplatz – das sind Dinge, die polarisieren und zu Diskussionen anregen“, lobte er und dankte den Stadtverordneten, dass sie diesen Mut erneut bewiesen hätten.