Wandbild "Nico in LÜbben"
Robin Zöffzig ist 1984 in Magdeburg geboren. Er studierte an der Burg Giebichenstein in Halle/a.S. bei Prof. Ute Pleuger Malerei und ist seit 2012 Meisterschüler bei Prof. Rainer Schade. Er lebt und arbeitet in Leipzig.
Seit der Auftaktveranstaltung der Aquamediale im Jahre 2005 besteht seitens der Bevölkerung der Wunschnach einer dauerhaften Kunstintervention im Rahmen der Aquamediale. Zum zehnjährigen Jubiläum wurde im Juni 2014 von Robin Zöffzig das figurative mehrfarbige Wandgemälde „Nico in Lübben“ an der Westfassade des ehemaligen Warmbades am neugebauten Kreisverkehr in Lübben umgesetzt. Die durch die Eigentümerin des Hauses und durch die Privatwirtschaft geförderte dauerhafte Intervention geht nach der Enthüllung in den Besitz der Bürgerschaft der Spreewaldstadt Lübben über.
Das Bild sollte nicht die, sondern eine ganz persönliche Bestandsaufnahme oder vielmehr ein individueller Blick auf die Region sein. Aus diesem Selbstverständnis heraus sollte sich Robin Zöffzig auch auf die Region und nicht allein auf Lübben konzentrieren. Inspirieren ließ sich Zöffzig nach eingehender Recherche u.a. von Christa Päffgen, welche in jungen Jahren einige Zeit im Spreewald verbracht hat und ab den 60er Jahren unter ihrem Künstlernamen „Nico“ und ihrer Band „The Velvet Underground“ über Andy Warhol, einem der bekanntesten Vertreter der Pop Art, mit der internationalen Kunstszene mehr als nur in Berührung gekommen ist.
Sie bildet die zentrale Figur. Sie steigt aus den Fluten als Hüterin des Vergangenen. Die Verbindung zu dieser Vergangenheit bildet das „UWKO“, das Unterwasser Kunstobjekt des britischen Künstlers Jim Whiting, welches im vergangenen Jahr im Rahmen der aquamediale 9 am Schwielochsee im Amt Lieberose/Oberspreewald ausgestellt wurde. Im Hintergrund stakt ein Paar durch die Landschaft. Eine sitzende weibliche Figur, offensichtlich stark gelangweilt, die sich ihren Phantasien hingibt mit dem Rücken zu Ihrem Partner und ohne einen Blick auf die sie um gebende Landschaft zu verschwenden. Über der gesamten Szenerie erblickt der Betrachter einen in Rauch gehüllten Jagdbomber, der die vielen kriegerischen Auseinandersetzungendes 20. Jahrhunderts stilisiert.
(aus: Aquamediale Kunstkompass 2014)