Strahlende Augen zum Kindersommer


Ferienkinder und ihre Familien haben keine Langeweile in Lübben. Der Kindersommer der Tourismus, Kultur und Stadtmarketing (TKS) GmbH bietet zahlreiche Spiel-, Spaß- und Aktivangebote. Das Interesse ist riesig. Teilnehmende Anbieter haben ihre Kapazität spontan erweitert, damit auch alle mitmachen können.

SPREEWALDTÖPFEREI SANDER

„Die Nachfrage war so groß, dass ich einen zusätzlichen Kurs am Nachmittag eingerichtet habe“, erzählt Kati Eleter von der Spreewaldtöpferei Sander in Lübben-Ost. Die Töpferei ist zum ersten Mal Gastgeber des Lübbener Kindersommers. Warum sie mitmacht? „Ich will zeigen, wie spannend und vielseitig die Töpferei ist, zudem Lust aufs Handwerk machen. Irgendwie habe ich als Handwerkerin ja auch einen Bildungsauftrag.“ Kinder und Familien nutzen bei ihr die Gelegenheit, sich auszuprobieren und ihrer Kreativität freien Raum zu lassen: „Die Teilnehmer sind sehr interessiert, vor allem vom Ton - und was sich damit machen lässt - fasziniert. Sie kommen mit den unterschiedlichsten Ideen, die wir gemeinsam umsetzen. Es sind schon großartige Sachen entstanden. Jeder geht mit einem Ergebnis nach Hause, mit einem tollen Erlebnis ohnehin.“ Was macht Töpfern gerade für den Nachwuchs so attraktiv? „Kinder basteln halt gerne“, sagt Kati Eleter. Sie hat eine spannende Beobachtung gemacht: „Die Arbeit mit Ton macht die Teilnehmer ruhiger. Man könnte fast von Töpfer-Yoga sprechen.“ Den Ton bearbeiten, aufbauen, modellieren ― der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Auch Anfänger kommen schnell zum Erfolg. Kati Eleter schaut den Teilnehmern über die Schultern, gibt Tipps, hilft hier und da. Gefäße und Figuren werden immer deutlicher erkennbar. Zufriedenheit macht sich breit, auch ein Hauch von Stolz. Ferien in Lübben müssen dank Kindersommer nicht langweilig sein. Das Angebot der Spreewaldtöpferei nutzen nicht nur Touristen. „Etwa die Hälfte der Teilnehmer sind Lübbener“, sagt Kati Eleter. Sie hofft, dass einige von ihnen wiederkommen, zumindest von den Möglichkeiten der Töpferei im Osten der Kreisstadt erzählen. Sie versteht ihre Bereitschaft, Teil des Kindersommers zu sein, auch als Werbung für ihr eigenes Handwerk. Sie bekommt zusätzliche Gäste, die ohne den Kindersommer der TKS wohl kaum den Weg zu ihr gefunden hätten. Und die Kinder und deren Familien können in ein Angebot reinschnuppern, dass ihnen sonst vielleicht fremd geblieben wäre. Eine Win-Win-Situation.

„Wir sind seit dem ersten Kindersommer von dem Engagement und der Kreativität unserer Partner begeistert, mit der sie für die Kinder und Familien wunderbare Angebote für alle Altersgruppen, Interessen und Sinne kreieren.“, freut sich auch Marit Dietrich, die Geschäftsführerin der TKS Lübben (Spreewald) GmbH. Das kommt bei den kleinen und großen Gästen gleichermaßen gut an. Die wachsenden Besucherzahlen zeigen, dass der Lübbener Kindersommer für alle Beteiligten nicht nur ein erfolgreiches Format, sondern auch eine Herzensangelegenheit ist.

Kati Eleter ist dennoch hin- und hergerissen, sagt: „Der Aufwand ist schon ziemlich hoch. Vor allem die Nacharbeit kostet viel Zeit. Klar, wenn die Teilnehmer längst schon wieder weg sind, müssen die Exponate noch gebrannt und später verschickt werden. Normale Aufträge abzuarbeiten, ist kaum noch möglich. Und doch hat der Kindersommer die Inhaberin der Spreewaldtöpferei gepackt: „Es macht ja auch Spaß. Und irgendwie habe ich ja einen Bildungsauftrag.“

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MUSEUM SCHLOSS LÜBBEN

Das würde Marianne Wenzel sicherlich ähnlich sehen. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin im Museum Schloss Lübben lädt Kinder und Familien zur Schatzsuche im Schloss ein. „Das Interesse ist riesig“, sagt sie, „wir sind ausgebucht“. Bis zu 100 Teilnehmer in zehn Gruppen machen sich jeweils in den zwei Stunden am Donnerstagvormittag auf Schatzsuche. Damit diese möglichst spannend verläuft, werden Zeiten vergeben. Je Gruppe machen sich etwa zehn Leute auf den Weg durch das Schloss. Mit dabei: Die geheime Karte, die zum Schatz führt. Erst wenn die Rätsel in den alten Gemäuern gelöst sind, das magische Lösungswort gefunden ist, öffnet sich die reichgefüllte Schatztruhe. „Den Kindern und ihren Familien macht die Schatzsuche großen Spaß“, sagt Marianne Wenzel. „Manche lassen sich viel Zeit, andere kommen schnell zum Ziel. Es ist interessant zu sehen, wie unterschiedlich die Kinder herangehen. Die Freude, wenn sich die Schatztruhe öffnet, ist allen anzusehen.“ Davor jedoch müssen einige Rätsel gelöst werden auf dem Weg durch das Schloss, etwa: Wer hat die Axt benutzt? Was hält der Amtmann auf dem Gemälde in der Hand? Oder was stellt man aus den Pflanzen und Kräutern her? Die Kinder und deren Familien lösen ein Rätsel nach dem anderen. Ihr Blick schweift unweigerlich auch zu anderen Exponaten. Staunende Blicke und große Augen sind fast die Regel. „Viele Teilnehmer sind zum ersten Mal in einem Museum“, erzählt Marianne Wenzel. „Ohne den Kindersommer wären sie wohl nicht auf die Idee gekommen.“ Sie hofft, dass das Ferienangebot Lust auf weitere Museumsbesuche macht. Kinder und Jugendliche haben seit dem vergangenen Jahr freien Eintritt. Auch die moderne Gestaltung, spannende Exponate und kompetente Betreuung überzeugen offenbar. „Wir haben entgegen dem allgemeinen Trend stabile Besucherzahlen“, sagt Marianne Wenzel. „Der Lübbener Kindersommer hat Anteil daran.“ Sie und ihre Mitarbeiter begrüßen jeweils am Donnerstagvormittag nicht nur Touristen, sondern auch Einheimische zur Schatzsuche. Der wissenschaftlichen Mitarbeiterin ist zudem aufgefallen, dass es „zahlreiche Wiederholungstäter gibt. Deshalb gibt es in jedem Jahr andere Rätselfragen.“ Der Lübbener Kindersommer hält Angebote von Montag bis Freitag bereit und läuft noch bis zum 30.August dieses Jahres.

2025 GEHT ES WEITER

„Nach dem Kindersommer - heißt für uns als Veranstalter auch immer – vor dem Kindersommer.“, blickt die Geschäftsführerin schon voraus. 2025 findet er vom 14. Juli bis zum 29. August statt. Wer sich als Partner einbringen möchte oder eine schöne Idee für ein neues Angebot hat, kann sich gern per Mail unter dietrich@tks-luebben.de oder telefonisch 03546 22 50 22 bei Marit Dietrich melden.“ (pm)

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